Sonntag, 27. September 2015

Tag 52-57: Und täglich grüßt das Murmeltier

Unser Murmeltier ist die Spachtel. Das meist unterschätzte Werkzeug der Welt. Nicht nur beim Abriss unentbehrlich, auch beim Wiederaufbau. Aktuell beim Verputzen der Kabel-Schlitze, womit wir gestern begonnen haben: 

Im zukünftigen Schlafzimmer - vorher
Das macht Spaß, ist gar nicht kompliziert - und vor allem sehen unsere Wände jetzt schon fast wieder wie Wände aus.

Im zukünftigen Schlafzimmer - nachher
Die Männer haben dafür gesorgt, dass die Böden wieder wie Böden aussehen: Sie haben die Löcher mit Beton-Estrich ausgegossen. 

Gästebad
Was auf dem Bild nicht zu sehen ist: Wie viele Liter Beton diese Löcher geschluckt haben. Aber endlich kann man nicht mehr vom ersten Stock in den Keller schauen. 

Löcher stopfen und verputzen wird die vorherrschende Arbeit in den kommenden Wochen sein. Dazu kommen unzählbare kleine Arbeiten, von denen täglich eine neue um die Ecke kommt und die wir überhaupt nicht mit einkalkuliert hatten. Dennoch sind wir noch einigermaßen im Zeitplan. Der sieht vor, dass, wenn Ende Oktober der Wintergarten steht, Boden verlegt werden kann, die Wände ihren richtigen Putz bekommen und die Decke abgehängt wird. Dafür müssen allerdings die alten Böden noch raus. Das sind zum einen die Dielen im Obergeschoss sowie in Küche und Wohnzimmer, zum anderen ist das ein sehr, sehr fest verklebter Korkboden. Mit meiner geliebten Spachtel habe ich gestern erste Versuche unternommen, dem Kork zu Leibe zu rücken:

Das Ergebnis einer Stunde Spachtelei
Nach einer Stunde und einer offenen Blase in der Handfläche habe ich den anderen endlich geglaubt: Das ist nicht die beste Methode. Auch Versuche mit Hammer und Meißel haben nicht gefruchtet. Bei den Männern ging das einigermaßen, aber ich kann leider den schweren Hammer nicht länger als fünf Schläge in der Hand halten. Google hat hier weitergeholfen. Korkboden lässt sich am besten mit einem giftigen Lösungsmittel entfernen. Wer das nicht möchte - wir! - der kann versuchen, den Kleber mit einem handelsüblichen Föhn zu lösen. Auch hier habe ich mich überzeugen lassen: Das Einzige, was dabei wahrscheinlich den Geist aufgibt, ist unser Föhn, und nicht der Boden. Deshalb starten wir am kommenden Wochenende den zweiten Versuch. Mit einem "Teppichstripper". Ja, das Ding heißt so. Wie es aussieht, was es können soll und ob es uns weiterhelfen kann, berichte ich euch in der kommenden Woche. 

Bis dahin halten wir es mit Opa Willi und sagen dazu nur "Bodenbelag!" (ca. ab Minute 02:50)

Montag, 21. September 2015

Tag 44 -51: Auf der Mauer, auf der Lauer ...

... sitzt 'ne kleine Katha.
 

Aber wo sitzt sie denn da? Ihr werdet es nicht glauben, der Bauantrag ist genehmigt! Und so schnell haben wir gar nicht geschaut, wurde gemauert was das Zeug hält. Die kleine Katha sitzt also tatsächlich schon im Fenster des neuen Kellerraumes.


Und schaut Martin an. Der schaut aus dem anderen Fenster wieder raus. Warum? Weil es so schön ist, dass wir endlich einen Untergrund für den Wintergarten haben,

Innerhalb eines Tages stand die Mauer, ...


... innerhalb eines zweiten Tages die Decke und


 seit heute kann man den Kellerraum auch durch eine Tür betreten:


Aber das Allerschönste ist, dass der Durchbruch zwischen Küche und Wohnzimmer auch schon fertig geworden ist. Man kann jetzt langsam erahnen, wie hell der Wohn- und Essbereich einmal werden wird.

Blick von der Küche ins Wohnzimmer
Auch im Inneren des Hauses wurde eine neue Mauer gezogen - allerdings haben wir das selbst erledigt. Ihr erinnert euch vielleicht, dass uns eine Mauer mehr oder weniger auseinander gefallen ist. Wir haben sie gerettet und mit Rigipsplatten in die aktuell schönste Wand im ganzen Haus verwandelt:


Viel spektakulärer ist aber, was sich in der Wand befindet. Der Sicherungskasten. Wir haben es tatsächlich geschafft und erfolgreich alle Stromkabel verlegt. Der Experte (Danke Walter!) hat den gesamten Samstag die Kabel im Sicherungskasten verdrahtet und der Test hat ergeben: Alles funktioniert! Erstaunlich. Irgendwie.

SAT- und LAN- Anschlüsse sind ebenfalls schon so gut wie fertig. Dass wir nicht den Überblick verloren haben, verdanken wir vor allem der akribischen Planung von Martin, der jede einzelne Steckdose fein säuberlich in den Bauplan eingetragen hat.

Bauplan für's Erdgeschoss - immer im Blick. 
So schnell ging es schon lange nicht mehr voran, unser Zeitplan scheint nicht mehr so utopisch wie noch vor einigen Tagen. Das Grundgerüst steht. Auch in der Dusche, die fast schon zum ausgiebigen Wellness einlädt.


Daumen drücken bitte, dass es genauso weitergeht.

Sonntag, 13. September 2015

Tag 38 - 43: "Ich spiel so gern ...

... im Baggermatsch" - gerne hätte ich euch heute den Ohrwurm der Woche verlinkt. Aber das tolle Kinderlied, das zumindest mir nicht mehr aus dem Kopf geht, ist leider nicht online. Hier könnte man es zur Not bekommen und ich muss mal schauen, ob die CD noch bei meinen Eltern liegt.

Den zweiten Ohrwurm findet man aber noch:


Und was hat das mit dem kleinen blauen Haus zu tun? Da wird gebaggert!


Hier steht bald unser Wintergarten. Aber vorher muss die ganze Fläche unterkellert werden. Der Boden "liegt" mittlerweile - und wir müssen ihn regelmäßig gießen:


Baggern können wir nicht selbst, aber die Installation vorbereiten. Zwei lange Abende haben wir mit einem gusseisernen Abwasserrohr gekämpft, das seinen Platz nicht kampflos räumen wollte:


Zwar haben wir den Sieg davon getragen, dafür kann man jetzt aber vom ersten Stock bis in den Keller schauen:


Parallel waren die Installateure fleißig. Wir haben eine neue Abwasserleitung und einen Spülkasten. Das klingt nicht spektakulär, aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr wir uns über etwas Neues im Haus gefreut haben.



Gleichzeitig haben wir weiter Kabel verlegt - und ich eine Menge gelernt. Hätte ich im Physik-Unterricht besser aufgepasst, wären die Privatvorlesungen von Martin nicht nötig gewesen. Dank derer weiß ich jetzt, wie man ein ganzes Haus verkabelt und worauf es dabei ankommt. Die Bilder vom Kabelsalat erspare ich euch, ebenso das Bild von gefühlten 5000 Dübeln, die wir aus den Wänden gezogen haben. So viele waren es dann nämlich doch nicht.

An dieser Stelle ist auch ein großes Dankeschön an Roland fällig, der uns von Anfang an auf der Baustelle unterstützt und gestern alle Kamin-Ausgänge zugemauert hat! Es war gar nicht so einfach, die Löcher mit feuerfesten Steinen zu schließen, ohne dass diese sich nach innen verabschiedet haben. Daher diese abenteuerliche Konstruktion:


Die Ära des großen Drecks ist fast vorbei - "nur" noch die Böden müssen raus. Langsam kann man sich vorstellen, dass das Haus irgendwann wieder bewohnbar sein wird. Ein gutes Gefühl!

Sonntag, 6. September 2015

Tag 31-37: Kabelsalat

Die Renovierung hat endlich richtig begonnen! Nach über 6 Wochen Abrissarbeiten wurde in dieser Woche zum ersten Mal etwas aufgebaut. Im Grunde hatten wir zwei große "Baustellen":

Elektroinstallation

Im Erdgeschoss sind wir fast durch mit der Elektroinstallation. Trotz widriger Umstände (falsch beschriftete Kabel, vergessene Dosen, wackelige Deckenhalterungen) ist zumindest hier alles komplett verkabelt. SATund LAN folgen in der nächsten Woche. Das Herz des Ganzen - der Sicherungskasten:

Sicherungskasten im Eingangsbereich. Auch wenn es nicht so aussieht, wir haben noch den Überblick. 
Den Sonntagvormittag verbringen wir jetzt, neben dem Schreiben dieses Blogs, damit, Lichtschalter und Steckdosen auszusuchen, Wie immer ist auch hier die Auswahl so groß, dass man sich nicht entscheiden kann. Und das, obwohl wir bisher eigentlich dachten, es sei völlig egal, welche Form ein Lichtschalter hat.

Pimp my door

Parallel waren auch die ersten Handwerker vor Ort und haben unsere Türen höher gelegt. Dabei wurden die alten Holzstürze durch Stein ersetzt. Die Angst vor Spontaneinstürzen ist damit etwas gemildert.

Blick vom noch imaginären Wintergarten durch Küche, Flur und Eingangsbereich
Da wir Fans von großen, weiten Räumen sind, ein Haus aus den 50er Jahren das aber nur bedingt hergibt, muss man sich etwas einfallen lassen. Ein Schritt in die richtige Richtung ist die Vergrößerung der Tür vom Eingangsbereich zum Flur: Jetzt ist dort ein fast deckenhoher Durchgang, den wir auch offen lassen wollen (im Bild hinten rechts).

Blick aus dem Gästezimmer in den Flur
Wenn man an vielen Stellen Wand wegnimmt ...


... muss man an einigen Stellen auch wieder mauern. Hier zu sehen die ehemalige Tür vom Wohnzimmer in den Flur. Dort wird später die Wohnwand stehen, die wir sonst nicht untergebracht hätten. Gefühlte hundert Mal sind wir fast dagegen gerannt, weil wir uns einfach nicht daran gewöhnen können, dass man jetzt außen herum gehen muss.

Apropos Mauern - wir haben da eine interessante Vorgehensweise entdeckt. Zur Nachahmung aber sicher nur bedingt zu empfehlen:

Der Sturz über der Kellertür
An einer weiteren Stelle wurde übrigens auch schon gebaut. Ungeplant. Da uns an einer Wand beim Schlitze-Fräsen der gesamte Putz (und ein Teil der Mauer) entgegen kam, muss eine Trockenbauwand aus Gipskartonplatten eingezogen werden. In ferner Zukunft wird dies der Platz für ein riesiges Bücherregal.

Wand im Treppenaufgang
In der kommenden Woche wird es dann ernst. Die Unterkellerung für den Wintergarten wird entstehen. Schweres Gerät dafür ist bereist vor Ort:

Jetzt noch Terrasse - bald Wintergarten